Es war im März 2020

Es war im März 2020.

Die Straßen waren leer, die Geschäfte geschlossen, die Leute kamen nicht mehr raus.
Die Natur wusste nichts davon.
Und die Blumen blühten weiter.
Und die Sonne schien.
Und die Schwalben kamen zurück.
Und der Himmel färbte sich rosa und blau.
Es wurde immer später dunkel und morgens kam das Licht früh durch die Fenster.

Es war im März 2020.
Die Jugendlichen studierten online.
Und am Nachmittag spielte man im Haus.
Es war das Jahr, in dem man nur zum Einkaufen raus gehen konnte.
Alles wurde geschlossen.
Auch die Büros, Hotels und Bars.
Die Armee begann, Ausgänge und Grenzen zu bewachen.
Es gab nicht genügend Platz mehr für alle in den Krankenhäusern.
Und die Leute wurden krank. Und manche von Ihnen starben.
Die Natur wusste dies nicht und die Pflanzen trieben Sprossen.

Es war im März 2020.
Alle wurden unter Quarantäne gestellt.
Alte und Junge,
der Gesundheit wegen.
Dann wurde die Angst echt.
Die Natur wusste es nicht,
und die Blumen blühten weiter.
Es wurde wieder die Freude daran entdeckt, gemeinsam zu essen,
zu schreiben und zu lesen, man liess der Fantasie freien Lauf
und aus Langeweile wurde Kreativität.
Manche lernten eine neue Sprache.
Manche entdeckten die Kunst.
Studenten büffelten für die letzte Prüfung, die noch für den Abschluss fehlte.
Der Eine merkte, dass er getrennt vom Leben war und fand zu sich zurück.
Der Andere hörte auf, mit Arroganz zu handeln.
Der Eine schloss sein Büro und öffnete ein Gasthaus mit nur vier Personen.
Der Andere verließ seine Freundin, um seinem besten Freund seine Liebe zu gestehen.
Mancher wurde Arzt, um denen zu helfen, die es brauchten.

Es war im März 2020
An Tagen an denen die Auszubildenden, die Schlosser, die Installateure,
die Müllmänner und -frauen weiter dafür sorgen, dass das Wasser lief,
verstopfte Rohre ihren Dienst wieder aufnahmen, die Dörfer und Städte nicht vermüllten.
Sie fragten nicht, ob es ein verseuchter oder ein gesunder Haushalt ist.
An Tagen, an denen die Krankenschwester und -pfleger, Ärzte und Rettungsdienste
über ihre Kräfte gingen, um Leiden zu lindern und Leben zu retten,
oder auch Politiker und Politikerinnen ihr Bestmöglichstes gaben,
um in der Komplexität die besten Entscheidungen zu treffen.
Sie halfen, taten ihre für uns alle wichtige Arbeit.

Es war das Jahr, in dem man die Bedeutung der Gesundheit
und des wahren Leidens erkannte und vielleicht auch seine eigene Berufung.
Das Jahr, in dem die Welt am Ende zu sein schien
Und die Wirtschaft den Bach runterging.
Aber die Welt hörte nicht auf, sie erfand sich neu.
Die Natur wusste es nicht, und die Blumen ließen den Platz den Früchten
Und dann kam der Tag , an dem allen gesagt wurde, dass der Notfall vorbei sei.
Und dass das Virus verloren hatte.
Dass wir alle zusammen gewonnen hatten.
Und dann gingen wir auf die Straße.
Mit Tränen in den Augen.
Ohne Masken und Handschuhe.
Umarmten unseren Nachbarn als sei er unser Bruder.
Dann kam der Sommer.
Weil die Natur es nicht wusste.
Und die Welt drehte sich und das Leben ging weiter.
Trotz allem.
Trotz des Virus.
Trotz der Angst.
Trotz des Todes.
Weil die Natur es nicht wusste.
Und alle die Kraft des Lebens lehrte.

Am Ende wird alles gut.
Und wenn es noch nicht gut ist, ist es noch nicht zu Ende.

Verfasser: unbekannt

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